Montag, 25. März 2013

Bloß nicht vergleichen!

Wir hatten einen familiären Totalausfall wegen Krankheit - Casper hat mal wieder einen Mördervirus aus der Kita heimgebracht, der uns die komplette letzte Woche dahingerafft hat - am Wochenende war's ausgerechnet besonders schlimm. Jetzt geht's wieder und ich komme auch endlich mal wieder zum Schreiben.


Gerade als Erstgebährende ist man, wenn das Kind da ist, erst mal völlig überwältigt und saugt alles auf, was auf einen einprasselt. Leider gehören dazu gerne auch Kommentare von Freunden und Verwandten, die man sich oft zu arg zu Herzen nimmt.

Was einen bei der kompletten Entwicklung des Kindes begleitet ist der Vergleich mit seinen Altersgenossen. "Oh, der hat aber schon mehr zugenommen, als mein Kind.", "Wie, der trägt schon 86? Meiner ist erst bei 74!", "Oh Gott, Du stillst immer noch? Das Kleine will immer noch an die Brust?", "Mein Kind ist schon ein ganzes Gläschen. Wie? Deins nicht?" - diese Liste kann man bis ins Unendliche weiterführen (laufen, sprechen, Rad fahren und später dann wird wahrscheinlich diskutiert, wer zuerst den Führerschein hat!).

Eines habe ich in den letzten 3 Jahren mit Casper gelernt: Bloß nicht mit den anderen Kindern vergleichen. Unbewusst macht man das natürlich, ganz unterdrücken lässt sich das nicht. Aber man sollte sich immer vor Augen halten - ich weiß, das klingt jetzt abgedroschen: Kein Kind ist wie das andere!

Ich bin in der glücklichen Lage zu meinem engen Freundeskreis eine Runde von Mädels zu zählen, die ich vor 3 1/2 Jahren im Geburtsvorbereitungskurs kennengelernt habe. Unsere Kinder sind alle in einem Alter, +/- 1 Monat. Unterschiedlicher könnten die Kids nicht sein. Während die eine mit 3 Monaten schon durchgeschlafen hat, mit einem Jahr schon super sprach, hat unser Casper nichts vom Durchschlafen geschweige denn Sprechen gehalten. Das Mädel konnte erst mit fast 2 Jahre richtig laufen, Casper mit 10 Monaten.

In der Kita werden die Kinder natürlich auch untereinander verglichen. Das führt dann zu Entwicklungsgesprächen mit den Erziehern, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Nach dem letzten einstündigen Bashing - äh, Entwicklungsgespräch meine ich - saß ich mit einem "völlig zurückgebliebenen" Kind (hört nicht gut, spricht undeutlich, isst nicht mit Messer und Gabel!!!) da und war fix und fertig. Das einzig positive, was mir in Erinnerung geblieben ist war, dass Casper "Gesundheit" sagt, wenn jemand niest und dass er musikalisch ist. Ok, das Gespräch fand 4 Tage vor meinem Entbindungstermin statt (wie kann man so ein Gespräch auf einen solchen Termin legen???) und ich war mehr als empfindlich, aber unterm Strich war das Gespräch einfach nur sehr negativ. Als sich das alles gesetzt hatte, wurde mir klar: Völlig übertrieben! In der Kita Gruppe sind Kinder von fast 5 Jahren bis 3 - Casper zählt zu den jüngsten. Klar, dass er mit den Älteren nicht mithalten kann. Aber Gedanken macht man sich schon, also bin ich mit Casper zum HNO-Arzt gegangen und hab ihn durchchecken lassen. Klar, alles in Ordnung mit seinem Gehör. Auch laut Kinderarzt ist Casper kein bisschen hinten dran, ganz im Gegenteil. Ich lasse das jetzt einfach nicht mehr so an mich ran.

Und hat man das Gröbste gerade hinter sich gebracht, geht es wieder von vorne los: David ist jetzt 4 Wochen alt... Durchschlafen oder längere Strecken am Stück schlafen? Fehlanzeige... Gewicht? Ordentlich! Und schon ist man wieder mitten drin, allerdings weiß ich jetzt, was auf mich zukommt und bin wesentlich relaxter.

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